Königsmühle Seelenfeld
Die Mühlengraphiken sind entstanden im Zusammenhang mit dem Künstlerbuch „Nichts bleibt wie es war“. Es sind Farblinolschnitte, gedruckt von 2 bis 6 Druckplatten je Motiv, die eine Auswahl von Mühlen auf der Westfälischen Mühlenstraße zeigen. Zehn von ihnen sind als Illustrationen im Künstlerbuch verwendet. Das Buch thematisiert den Wandel an sich. Es greift auf Mythen zurück und zitiert Denker von Heraklit bis zum Wissenschaftstheoretiker Thomas Kuhn. Vor allem aber ist es eine Hommage an den Philosophen Henri Bergson und seine Auffassung von Zeit & Dauer, sowie an den Kubismus wie ihn Lyonel Feininger aufgefasst hat.
Die Mühlen stehen dabei als Symbol für den Wandel. Sie haben sich selbst über die Jahrhunderte gewandelt, wurden laufend umgebaut und erweitert, und sie wurden speziell zum Wandeln, zum Verändern konstruiert und gebaut: sie verwandeln Getreide zu Mehl oder Baumstämme in Bretter. 12 Motive sind separat als Originalgraphiken aufgelegt.

Seelenfeld (Petershagen) – Westfälische Mühlenstraße Nr. 5
Als Königsmühle erbaut 1731, im Stein ist noch der Schriftzug zu Fridericus Wilhelminus Rex zu sehen, mit Windrose. Die Königsmühle ist fest gemauert aus Bruchsteinen wie ein Festungsturm. Die kleinen Fenster im Turm sind nach den vier Himmelsrichtungen gewandt. Die Eingänge sind relativ schmal. Der Turm ist von wildem Wein berankt. 1982 brechen in einem Sturm zwei Flügel ab.
Papier Zerkall Bütten 225g
Format 50 x 38 cm
Gedruckt von 4 Platten 2022 in einer Auflage von 11 Exemplaren
Euro 70,00
Die Königsmühlen gehören neben den Bockwindmühlen sozusagen zu den „alten Damen“ der Mühlenriege. Sie wurden im 18. Jahrhundert vom König erbaut und dann verpachtet. Da die Abgaben an den Staat erheblich waren, kam es häufig zu Pächterwechseln. Es gibt eine Reihe von Bauformen, die bei diesen Mühlen vorhanden sind, oder zumindest ursprünglich vorhanden waren. Dazu gehört der Stert, um die Mühlenflügel nach dem Wind auszurichten. Es sind vergleichsweise kleine Mühlen, die wie Türme gebaut sind, mit recht engen Eingängen: es wurden damals die Säcke auf Mühlenesel verladen, noch nicht auf Wagen. In der Franzosenzeit, also zwischen 1806 und 1813, wurde Gewerbefreiheit eingeführt und der Mahlzwang aufgehoben. Auf der Westfälischen Mühlenstraße gibt es noch drei Königsmühlen, Eilhausen, Seelenfeld und Großenheide, sowie die einstige Königsmühle „Auf der Höchte“ in Nordhemmern. Die Königsmühle in Petershagen wurde in den 1930-er Jahren abgerissen und durch einen, geräumigeren, Galerieholländer ersetzt.

Das Künstlerbuch „Nichts bleibt wie es war“
Format. ca. 55×40 cm
Papier: Werkdruckpapier, Hahnemühle Druckbütten 150g/qm
Textdruck: Buchdruck von Bleilettern
Illustrationen: 11 Linolschnitte von 1 bis 4 Platten
Bindung: Blockheftung mit innerer Bindung, Ganzgewebeband, mit zwei Bucheinbandgeweben
Auflage: 3 nummerierte und signierte Exemplare, 1 E. A., 1 Ansichtsexemplar


