
September 2020
Wörtlich übersetzt heißt „Red Herring“ einfach roter Hering. Allerdings: zoologisch gesehen gibt es keine roten Heringe. Sie werden bestenfalls rot durch Salzen und Räuchern – in der britischen Küche sind sie in dieser Form dann als „kippers“ bekannt.
Der britische Polemiker William Cobbett (1763-1835) hat die Wendung „Red Herring“ im 19. Jahrhundert populär gemacht und zwar in der Bedeutung einer Finte oder falschen Fährte. Ein „Red Herring“ ist ein Ablenkungsmanöver. Die Aufmerksamkeit soll von einer wichtigen Frage, einem zentralen Detail abgezogen werden, und das Publikum so zu falschen Schlussfolgerungen gelangen. Der Kern des „Red Herring“ ist ein Fehler in der Argumentationskette, der dazu führt, dass die Beweisführung logisch unzulässig ist. Anders ausgedrückt: basierend auf unzutreffenden Fakten oder aufgrund einer unzulässigen Argumentationsweise ergibt sich ein nicht korrekter oder irreführender Standpunkt.
Damit ist der „Red Herring“ nicht weit entfernt von den Fake News, mit denen wir derzeit in zunehmendem Maße konfrontiert sind.

Die Originalgraphik „Red Herring“ ist im Jahr 2018 entstanden – ein Druck quasi am Puls der Zeit. Gedruckt wurde von zwei Linolplatten im Handabrieb, wodurch jedes Blatt seinen eigenen Charakter erhält. Das Papier ist eine alte Qualität mit strukturierter Oberfläche. Das Format ist 40 x 35 cm. Die limitierte Auflage besteht aus 24 nummerierten und signierten Exemplaren. Preis Euro 24,-
Auch zu finden auf: The Fork and Broom Press

