• Advent

    Auf der Suche nach dem wesentlichen Unterschied: Die Werk gewordene Entscheidung

    Friedensreich Hundertwasser hat seine Graphiken mitunter in limitierten Auflagen von z. T. 10.000 Exemplaren gedruckt. Er hat sich Stempel anfertigen lassen und die Drucke damit signiert. Die Nummern wurden durch Nummerierwerke aufgedruckt, wie auf Bratwurstbons bei der Kirchweih. Andy Warhol hat das Original abgeschafft. Für ihn hatte es keine Bedeutung, wessen Hände ein Werk schufen. Das ist nun erst einmal die Ansicht von Herrn Warhol. Man kann das aber auch mit durchaus guten Gründen anders sehen. Gibt es ihn am Ende doch, den entscheidenden Unterschied zwischen Original, Unikat, Kunstdruck, Reproduktion und Kopie? Auch wenn die Herren Hundertwasser und Warhol ihre eigenen Standpunkte dazu hatten, heißt das nicht, die Begriffe ‚limitierte Auflage‘…

  • Originalgraphik

    Frau in Schwarz

    Eine alte Schwarz-weiß-Fotografie aus einer Schachtel – das Motiv hat sich eingeprägt in die Erinnerung und will Holzschnitt werden. Es findet sich ein Reststück aus Eiche. Hart, mit charaktervoller Maserung und schon leicht angerissen auf der Rückseite. Der Holzschnitt ist gedruckt auf zartes, leicht gelbliches Senkura-Japan-Bütten von 50 g. Das Format des Bogens ist 43 x 50 cm. Der Originaldruck liegt in einer Auflage von 5 nummerierten und signierten Exemplaren vor. Er ist 2002 erschienen. Preis Euro 65,-

  • Einblattdrucke,  Originalgraphik

    Der Fuchs & Reineke

    Eine typische englische Jagdgesellschaft bricht auf zur Fuchsjagd. Hoch zu Ross und mit einer eifrigen Meute. Sie suchen stundenlang vergeblich, bis dem jagdwütigen Anführer der Kragen platzt. Sein Fluchen wird erhört und ein kleiner, schwarzer Fuchs mit roten Augen springt hervor und lehrt die ganze Truppe das Fürchten. Diesen fabelhaften Folksong habe ich zum ersten Mal gehört Mitte der 1980-er Jahr bei einem Konzert der Gruppe Falstaff an der University of Keele in Großbritannien. Der Song ist ursprünglich von G. Pratt geschrieben. Die Kassette, die ich seinerzeit kaufte, habe ich heute noch. Im Jahr 2001 habe ich den Text ins Deutsche übertragen und zu einem Einblattdruck umgesetzt. Die Illustration dazu…

  • Im Jahreslauf,  Originalgraphik

    September 2020

    Wörtlich übersetzt heißt „Red Herring“ einfach roter Hering. Allerdings: zoologisch gesehen gibt es keine roten Heringe. Sie werden bestenfalls rot durch Salzen und Räuchern – in der britischen Küche sind sie in dieser Form dann als „kippers“ bekannt. Der britische Polemiker William Cobbett (1763-1835) hat die Wendung „Red Herring“ im 19. Jahrhundert populär gemacht und zwar in der Bedeutung einer Finte oder falschen Fährte. Ein „Red Herring“ ist ein Ablenkungsmanöver. Die Aufmerksamkeit soll von einer wichtigen Frage, einem zentralen Detail abgezogen werden, und das Publikum so zu falschen Schlussfolgerungen gelangen. Der Kern des „Red Herring“ ist ein Fehler in der Argumentationskette, der dazu führt, dass die Beweisführung logisch unzulässig ist.…