• Advent

    Advent 2022

    Bei The Fork and Broom Press und Manufaktur Papiergebunden gibt es schöne Dinge zum Verschenken (und Selbst-Behalten) – alles garantiert vorrätig.Es gibt zwei Möglichkeiten zum Aussuchen: Erstens:Rund um die Uhr stöbern hier auf den Seiten im “Offenen Atelier im Internet” und entweder bestellen oder Termin vereinbaren und abholen oder Zweitens: mit individuell vereinbartem Termin ganz entspannt und in Echt im gesamten Sortiment stöbern im Atelier in Oppenwehe (in Coronazeiten mit FFP2-Maske und maximal 2 Besucher*innen gleichzeitig in den Atelierräumen) Termin vereinbaren über Telefon 0 57 73 6 91 40 74oder per eMail über:notiz@papiergebunden.de

  • Advent

    Warum Bücher verbrennen keine gute Idee ist.

    Ich war mal auf einer Messe in Frankfurt. Das ist schon so lange her, dass es sich anfühlt, als wäre es in einem anderen Leben gewesen. Aber dann fühlen sich Besuche auf der Frankfurter Messe ja ohnehin immer an, als wäre man in ein anderes Leben geraten. Mit der Klimaanlage, mit den befremdlichen Transportbändern für Menschen, mit der völligen Abwesenheit von Bänken oder Stühlen, um sich hinzusetzen, nicht um ein Hotdog zu essen (dafür gibt es genug Stühle), sondern einfach um die von allem, was es zu sehen gibt, aufgewühlten Wogen im Kopf etwas zur Ruhe kommen zu lassen, und vielleicht auch die Beine. Oder wenigstens die Füße. Aber wie gesagt, das…

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    Das Original zwischen Buch und Plakat: der Einblattdruck

    Einblattdrucke sind eigentlich eine ganz alte Sorte von Orignalen. Es gab sie bereits lange bevor Johannes Gutenberg dem Druck mit beweglichen Lettern zum Höhenflug verholfen und damit die Basis geschaffen hat, gut 500 Jahre später zum ‚Man of the Millenium‘ gewählt zu werden. In ihren Anfängen waren sie Holzschnitte, genau genommen Linienschnitte in Langholz, ganz dem ästhetischen Denken der hohen Gotik verhaftet. Weil es sich im Grunde um Holzschnitte handelt, werden sie mitunter auch als Einblattholzschnitte bezeichnet.  Bildhafte und ornamentale Druckstöcke aus Holz waren traditionell für den Zeugdruck, also den Druck auf Geweben, genutzt worden. Nachdem die Technik der Papierherstellung nach Europa gekommen war und im ausgehenden Mittelalter Deutschland erreicht hatte, konnten Druckstöcke auch auf Papier abgedruckt werden. Man nahm sich eine Holzplatte und schnitzte die Motive hinein. Das Motiv wurde dann traditionell durch…

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    Farbenspiel am Druckbogen – die Varianten der Kolorierung

    Der Druck mit beweglichen Lettern gehört zu den Techniken des Hochdruckes. Diese zeichnen sich mitnichten durch die Anwendung besonders hohen Druckes aus. Ganz im Gegenteil: gerade bei der Arbeit mit Bleilettern will der Anpressdruck wohl dosiert sein, um die Lettern nicht unnötig zu strapazieren und zu beschädigen.  Im Hochdruck werden Druckplatten verwendet, die ein Relief, also Höhenunterschiede, aufweisen, und es wird von den hoch stehenden Bereichen gedruckt – von da leitet sich das „Hoch“ im Hochdruck her. Die tiefen Region nehmen keine Farbe auf und bleiben blind, will heißen auf dem Druckbogen unsichtbar. Für die Druckstöcke lassen sich viele Materialien verwenden, häufig fällt die Wahl auf Holz oder Linoleum, aus dem die jeweils blind…

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    bleiklötzles Krisenseiten

    Dreizehn kluge Sprüche für wenn’s mal wieder dumm gelaufen ist. bleiklötzles Krisenseiten ist ein Mappenwerk, bei dem sich alles um das Thema “Krise” dreht. Entstanden ist es im Jahr 2009, als schon einmal allerorten Krisenstimmung herrschte. In unserer gut bestückten Bibliothek fand sich so manches Werk, mit guten oder wenigstens gut gemeinten Ratschlägen. So entstand eine Mappe mit 13 Einblattdrucken. Jeder Einblattdruck präsentiert eine Weisheit, einen Spruch, einen Aphorismus zusammen mit einem leicht entsetzten Bundesadler. Der Adler ist vom Linolblock gedruckt. Die Texte sind im Handsatz aus Bleilettern gesetzt und in Schwarz-Rot-Gold gedruckt. Einer der Einblattdrucke kommt als Motto-Bogen. Auf ihm sind zahlreiche Tagesmottos aufgelistet. Mit einem mitgelieferten grünen Pfeilschieber…

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    Escaping the Embers

    Der Titel heißt übersetzt: Der Glut entkommen. Der Einblattdruck bezieht sich auf das Bombardieren von Bibliotheken, das Verbrennen von Büchern und Manuskripten, wie es seit Jahrtausenden schlechter Brauch ist. Von Eroberern, von Fanatikern, gleich ob ideologisch oder religiös. Der Schmetterling entkommt den Flammen, der Glut, und flattert durch den Ascheregen davon. Auf seinen Flügeln sind die Kerngedanken des Menschseins notiert – in den Schriftzeichen der Völker. So wird der Schmetterling die Gedanken ablegen in jedem Leser, wo sie sich weiterentwickeln und wachsen werden, bis sie als neues Wissen und neue Gedanken schlüpfen und eine neue Generation von Erkenntnis begründen. Der Einblattdruck entstand im Rahmen einer der weltweiten Aktionen der al-Mutanabbi-Street-Coalition.…

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    Capriccio

    Alfred Lichtenstein gehört zu jenen deutschen Dichtern, die im ersten Weltkrieg ihr Leben verloren. Er war 1889 geboren, nur ein Jahr vor Kurt Tucholsky, und fiel 1924, mit nur 25 Jahren, an der Westfront. Wie auch Tucholsky, hatte Lichtenstein Jura studiert und war zum Doktor der Rechtswissenschaften promoviert.  Seinem Gedicht „Capriccio“ bin ich begegnet, als ich rund um das Thema Bänkelsang recherchierte. Lichtenstein gilt als expressionistischer Autor. Ich habe den Text mit der Schrift „Fette Antiqua“ umgesetzt und diesem Text einige Ornamente mitgegeben. In den Hintergrund des Blattes ist ein Linoldruck gelegt. Das Papier ist eine weiche Qualiät in hellem Grauton, die ich als Restbestand von einem Kollegen unverpackt übernommen…

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    Ingrimm

    Paul Scheerbart wurde 1863 in Danzig geboren, er starb 1915 in Berlin. Er hat nicht nur phantastische Literatur verfasst, sondern sich auch zeichnerisch betätigt. Er hatte Philosophie und Kunstgeschichte studiert. Scheerbarth und seiner Ballade bin ich begegnet im Zuge meiner Recherchen zum Bänkelgesang. Der Kosmos, Sterne oder ferne Planeten tauchen in Scheerbarths Werken immer wieder auf, so auch in dem Gedicht „Ingrimm“. Der Text ist für den Einblattdruck von Hand gesetzt aus der Schadow, entworfen von Georg Trump, im Hintergrund liegt ein Linoldruck. Gedruckt ist auf eine weiche, hellbraune Papierqualität. Der Einblattdruck hat ein Format von 41 x 62 cm und ist 2009 erschienen in einer Auflage von 16 nummerierten…

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    Lösch mir die Augen aus …

    Rainer Maria Rilke wurde 1875 in Prag geboren, er starb 1926 in der Schweiz. In seinen Gedichten schaff er es, kraftvollen Texten Ruhe zu geben und ruhigen Texten Kraft und Strenge.  Das Gedicht „Lösch mir die Augen aus“ ist eine äußerst dramatische Liebeserklärung. Hier liegt es als Einblattdruck vor auf Bütten. Jeder Bogen wurde vor dem Druck individuell von Hand eingefärbt. Diese Art der Untermalung ist der Batik auf Stoff vergleichbar. Jeder Bogen wird dadurch zum Unikat. Der Text ist in einem weiteren Arbeitsschritt eingedruckt. Gesetzt wurde von Hand aus der Folio-Grotesk. Das Blatt ist im Jahr 2009 erschienen in einer Auflage von 18 signierten Unikaten im Format von ca.…

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    Alles habend – alles wissend …

    Stefan George lebte von 1868 bis 1933. Er hat nicht nur Gedichte geschrieben, es gibt auch eine eigene Schrifttype, die seiner Handschrift nachempfunden sein soll. Außerdem hat er zum Beispiel die Sonette von William Shakespeare ins Deutsche übertragen. Bei seinen übersetzerischen Tätigkeiten hat er stets versucht, den Sinn sowohl als auch den Rhythmus des Originals in der fremden Sprache zu erreichen, was ein außerordentliches Einfühlungsvermögen in gleich zwei Sprachen und in den fremden Autor voraussetzt. Offenbar hat Stefan George darüber sehr wohl verfügt. Sein Gedicht „Alles habend alles wissend“ liegt hier als Einblattdruck vor. Das großformatige Bütten wurde zunächst Bogen für Bogen von Hand eingefärbt, in einem Prozess, der der…